Menschlichkeit und solidarisches Miteinander, das ist es, worauf es der Pfarrerin Gesine Beck ankommt. Ihre Kirche ist nicht nur ein Ort, welcher in schwierigen Zeiten Halt geben und spirituell anregen soll, sondern auch ein Platz der Begegnung. Dass hier ganz unterschiedliche Menschen aufeinandertreffen, zeigt die Geschichte der jungen syrischen Familie Aljabr, die 2015 aus Damaskus geflohen ist und der ehemaligen Diakonin Ursula Lesny, die ebenfalls eine Fluchtgeschichte erlebt hat. 1944 musste sie als zehnjährige mit ihrer Familie ihre Heimat Ostpreußen 1945 verlassen. Egal wie verschieden ihre ursprünglichen Lebenswege waren — hier in Augsburg haben sie sich schließlich gekreuzt. Die ehemalige Diakonin Frau Lesny hat bereits in jungen Jahren erlebt, wie wichtig die Unterstützung und Hilfe Anderer ist. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu helfen. Denn soziales Engagement ist vor allem dort wichtig, wo nicht alle die gleichen Privilegien und Chancen genießen. Außergewöhnliche Zeiten und Situationen sind dazu da, näher zueinander zu rücken und sich dort zu unterstützen, wo es gerade notwendig ist. Sich gegenseitig zu helfen ist nicht nur eine rationale Angelegenheit, sondern schafft auch familiäre Bande. In diesem Sinne lehrt uns das Leben vor allem, dass es nicht um Unterschiede, sondern Gemeinsamkeiten geht. Darum das Eigene im Fremden und das Fremde im Eigenen zu akzeptieren, friedlich miteinander zu leben und neugierig und weltoffen zu bleiben. Dabei ist vollkommen egal welcher Konfession wir angehören, ob und zu welchem Gott wir beten. Das Entscheidende ist, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen; uns gegenseitig anerkennen. Der Mensch sollte niemals aufhören, das Leben mit der Unvoreingenommenheit und den staunenden Augen eines Kindes zu betrachten.
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