Lienus Nguyen betreibt das vegane Restaurant, K41- Lecker essen, in Augsburg in der Konrad-Adenauer-Allee. Er studierte in München Philosophie und Kunst, und sieht sich selber nicht als Gastronom oder Koch, sondern sein Konzept mehr als Gesamtkunstwerk: Koch hat er auch nicht gelernt. Sein Wissen stammt von seiner Oma und von Büchern, nach denen er aber nicht kocht. Es gibt keine Speisekarte, und alles erinnert mehr an eine Wohnzimmer, in dem er für Freunde kocht. Man mag das aus Großstädten wie Berlin kennen, aber für Augsburg ist das etwas Besonderes. Wenn man mittags zum essen kommt hat man eher das Gefühl nach Hause zur Familie zu gehen um dort zu essen. Dabei achtet er darauf, dass die drei Nährstoff-Komponenten Eiweiße, Vitamine und Ballaststoffe richtig kombiniert werden. Ein Konzept, das er wie die Powerküchle, Bratlinge mit dem Chiasamen der Tarahumara, einem Rezept, das schon von Langstreckenläufer der Azteken benutzt wurde, mit einem Leistungssportler entwickelt hat. Daneben gibt es aber noch den Künstler Lienus, der als Zehnjähriger aus einem geteilten Vietnam in das damals noch geteilte Deutschland kam und heute eng mit Künstlern aus der Ukraine zusammen arbeitet, einem jetzt geteilten und gespaltenen Land. Und er und seine Künstlerkollegen denken und wirken auf einer ganz anderen Ebene, auf der territoriale Grenzen längst keine Rolle mehr spielen.