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"Völkisch", "Umvolkung". Im alten Nazijargon öffentlich zu sprechen und zu denken, das scheint sogar für einige Abgeordnete im Bundestag wieder legitim zu sein. Und ein fußballspielender "sengalesischer" Ministrant gehört auch nicht zu uns, selbst wenn er der "richtigen" Religion angehört? Gott sei Dank denkt nur eine Minderheit so. Es wird Zeit, dass wir eine Alternative für Deutschland und die Welt finden.
Der Right Livelihood Award, der sogenannte "Alternative Nobelpreis", und seine Preisträger, das sind Werte und Menschen, denen es sich lohnt, anzuschließen. Damit beschäftigt sich Aylin Dericioglu im aktuellen Kommentar.
Eine Alternative für Deutschland und die Welt
Obwohl der Mensch sich gerne für das intelligenteste, ja sogar für das einzige Lebewesen im Universum hält, hat er es in den letzten 2.000 Jahre nicht geschafft diesen Planeten zu befrieden. Dazu gekommen ist, dass er seit kurzem auch noch daran arbeitet, nicht nur sich und andere Lebewesen zu vernichten, sondern auch den ganzen Planeten.
Was für Ressourcen, was für ein Kapital an Kräften verschleudern wir sinnlos. Und mit was für banalen Dingen beschäftigen wir uns:Politiker hetzen uns auf. Der eine labert etwas von fußballspielenden Ministranten, die obwohl richtige Religion, auch nicht hier her gehören sollen, und legt dabei noch größten Wert auf exakte Wiedergabe seines wertvollen Beitrags. Die andere fabuliert mit dem rassistischen von den Nazis eingesetzten Begriff völkisch, den sie wieder salonfähig machen will. Und eine weitere Politikerin greift ebenfalls in die alte Nazisprache und spricht von Umvolkung. Was sie meint ist klar: Für sie gibt es hier zu viele Ausländer, die unsere edle Rasse zerstören. Ja, Rechts sein ist wieder in. Auch im gut bezahlten Bundestag. In den ersten 9 Monaten des Jahres 2016 wurden mehr als 1800 politisch motivierte Straftaten gegen Asylbewerber und Flüchtlinge registriert. Neonazis und Asylgegner legten in der Zeit bereits 80 Mal Feuer, die Polizei zählte sieben Tötungsdelikte. Aber trotz der massiven Zunahme rechter Gewalt stufen die Behörden nur 20 Rechtsextremisten als "Gefährder" ein.
In einem Punkt haben alle recht. Wir brauchen eine Alternative.
Eine Alternative zu solchen Politikern.
Aber auch eine Alternative zu korrupten Bankern, Managern, die betrügen und noch Boni dafür verlangen, statt eingesperrt zu werden.
Eine Alternative zu Funktionären, denen es nur darum geht ihren Reichtum zu vermehren, und durch Steueroasen möglichst nichts abgeben zu müssen.
Wir brauchen eine Alternative zu Heckler & Koch, MTU, Diehl Defence, Krauss-Maffei, die aus eigensten Interessen an einer Befriedung von kriegerischen Konfliktherden gar kein Interesse haben. Sie verdienen Milliarden in Syrien und Jemen, und die Menschen sind ihnen egal.
Wir brauchen eine Alternative zu diesem unmenschlichen, Ichbezogenen materialistischen Denken.
Der Right Livelihood Award, der sogenannte alternative Nobelpreis zeigt eine Alternative für die ganze Welt:
Danke an die regierungskritische türkische Zeitung "Cumhuriyet".
Sie wird "für ihren unerschrockenen investigativen Journalismus und ihr bedingungsloses Bekenntnis zur Meinungsfreiheit trotz Unterdrückung, Zensur, Gefängnis und Morddrohungen" ausgezeichnet, schrieb die Stiftung in ihrer Begründung. "Zu einer Zeit, in der die Meinungsfreiheit in der Türkei zunehmend bedroht ist, beweist die Cumhuriyet, dass die Stimme der Demokratie nicht zum Schweigen gebracht werden kann."Danke an die Hilfsorganisation Syria Civil Defence. Für ihr Engagement bei der Rettung von Zivilisten im syrischen Bürgerkrieg ist die Organisation Weißhelme mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden.
Danke an die ägyptische Menschenrechtlerin Mozn Hassan und ihre Organisation "Nazra " Sie bekommen den Preis "für ihren Einsatz für die Gleichstellung und die Rechte von Frauen unter Umständen von anhaltender Gewalt, Missbrauch und Diskriminierung". Die sich zudem erfolgreich für die Aufnahme der Frauenrechte in die ägyptische Verfassung eingesetzt hat.Danke an Swetlana Gannuschkina, Die 74-jährige Menschenrechtsaktivistin hat seit 1990 mehr als 50.000 Migranten, Flüchtlinge und Binnenvertriebenen in Russland kostenlos rechtliche Unterstützung, humanitäre Hilfe und Bildungsangebote zukommen lassen.
Danke an die Stiftung Right Livelihood Award Foundation, die jährlich diesen Preis „für die Gestaltung einer besseren Welt“ vergibt.