Aus dem Bericht des Polizeipräsidiums Schwaben Nord:
Heute fand auf dem Rathausplatz eine angemeldete Pegida-Kundgebung statt, an der acht Personen teilnahmen. Dabei wurden hauptsächlich Audio- und Videobeiträge abgespielt. Auf Grund des sommerlichen Wetters befanden sich viele Menschen auf dem Rathausplatz, von denen etwa 80 bis 100 Personen verbal und mit Transparenten ihren Unmut gegen die Veranstaltung äußerten, ohne jedoch deren Ablauf zu beeinträchtigen. Die Einsatzkräfte, durch Beamte der Bereitschaftspolizei unterstützt, mussten auf Grund des friedlichen Verlaufs kaum eingreifen. Es kam weder zu besonderen Vorkommnissen, noch sind bislang Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten bekannt.
Ob man das Journalistenpärchen der Lokalpresse zu den acht Personen dazu gerechnet hat, haben wir nicht überprüft. Möglich wäre es: Die stiegen jedenfalls hinter den Absperrgitter, mit ausgestreckten Armen auf den kleinen Haufen zu, plauderten angeregt vielleicht eine halbe Stunde mit denen, als seien es Kumpels, machten Fotos und Notizen. Da fragte unsere Produzent doch nach bei den Kollegen, ob das denn alles nötig sei, inklusive demonstrativ herzlicher Begrüßung und Verabschiedung mit Handschlag. Die freundliche Fotografin erklärte ihm daraufhin den Kodex des guten Journalismus, und dass sie auch etwas gegen das schlechte Image der „Lügenpresse“ tun wolle. Dazu gehöre eben Neutralität der lokalen Presse. Fortsetzung vermutlich am Parteitag im Juni, vermutlich dann beim gemeinsamen Speisen wieder mit kritischem investigativem Journalismus. Da ist unser Produzent dann doch lieber wieder zur anderen Seite gegangen. Aber auch da gäbe es zum Teil noch viel therapeutische Arbeit und Aufklärung, denn nein, ein Journalist muss niemandem im öffentlichen Raum einen Presseausweis vorlegen, schon gar nicht irgendwelchen alkoholisierten Demonstranten, und was und wen er filmen darf, das weiß er schon selber.
Übrigens, neutral müssen Presse oder Journalisten wirklich nicht sein gegenüber menschenverachtenden Gesinnungen. Ganz bestimmt auch nicht denen gegenüber, die sich anbiedern und Kreuze aufhängen, damit die Verführten dann an der vermeintlich richtigen Stelle ihr Kreuz machen.
Später am Abend hat sich unser Produzent noch auf Arte eine Dokumentation über das internationale Energie Forschungsprojekt Iter angesehen, und es hat ihn aufgebaut, dass es doch noch Menschen gibt, die noch richtige Visionen haben, von denen zukünftige Generationen profitieren können und sich dann nicht nur für ihre Vorfahren schämen müssen.