Wie sie als Selbständige die Pandemie erleben und versuchen zu überleben, davon berichten Dilek Köksal und Patrick Friemel. Krisen wie diese stellen auch Fragen nach Privilegien und den daraus resultierenden Chancen und Vorzügen. Statt eines flächendeckenden solidarischen Miteinanders, denken viele zunächst nur an den eigenen (finanziellen) Vorteil. Dass dabei jedoch nicht alle gleich sind, wird im Blick aufs Große und Ganze gerne einmal vergessen. Die aktuelle Corona-Krise legt genau diesen Umstand offen und macht sichtbar, was unsichtbar bleiben soll: Wie lassen sich ein bundesweites Arbeitsverbot für Berufe wie das Frisörhandwerk oder Kosmetikstudios mit top gestylten Fußballern und PolitikerInnen objektiv betrachtet vereinbaren? Wir alle wissen, dass sich die aktuelle Situation nicht ändern lässt — was sich aber ändern ließe, wäre der Umgang mit ihr. Finanzhilfen, die zu spät oder gar nicht ausbezahlt werden, aufwändige bürokratische Prozesse und fehlende Informationen sorgen nicht nur für Unsicherheiten, sondern bedrohen die wirtschaftliche Existenz vieler Menschen. Zu diesen gehören auch Dilek und Patrick, zwei Betroffene selbständige Friseurmeister. Im Gespräch erzählen sie von ihren persönlichen Erfahrungen und sprechen das aus, was viele beschäftigt. Die Töne, die sie dabei anschlagen, sind vielschichtig: mal ruhig und nachdenklich, dann wieder emotional und zurecht wütend auf die großen Ungerechtigkeiten der Krise.
Im Rahmen der Dreharbeiten wurden alle Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu jeder Zeit eingehalten. Die Aufnahmen fanden außerhalb der regulären Öffnungszeiten statt.