Es hat sich nichts geändert. Längst ist bekannt, dass Deutschland unter einem akuten Fachkräftemangel leidet, dass Arbeitskräfte fehlen. Aber, selbst die Menschen, die bereits hier sind, die etwas tun wollen, einen Beitrag für die Gesellschaft leisten wollen, denen machen die Verantwortlichen eine Integration unnötig schwer, erkennen Bildungsabschlüsse aus deren Herkunftsländern nicht an, und, wenn sie dazu noch aus nicht privilegierten Ländern geflohen sind, droht ihnen sogar die Abschiebung. Was für eine Diskriminierung, was für eine Schande. Die Kampagne RECOGNITION NOW sollte deutlich machen, welche Ressourcen dadurch verschwendet werden, dass berufliche Bildungsabschlüsse in Deutschland nicht anerkannt werden. Die fünf Spots liefen in ausgewählten Kinos über einen Zeitraum von vier Monaten, in denen fünf Migrantinnen und Migranten vorgestellt wurden, deren Abschlüsse nicht anerkannt wurden, die entweder in völlig fremden, nicht ihrem Ausbildungsniveau entsprechenden Berufen arbeiteten oder Bildungsabschlüsse neu erwerben mussten. Die Kampagne „Recognition Now! fordert die Anerkennung sowohl der formalen als auch der informellen Kompetenzen. Redaktion: Anne Güller-Frey, MigraNet Koordination Regie/Kamera/Schnitt: Martin Pfeil Musik: Saam Schlamminger Lamia Al Balwa studierte in Bagdad an der Universität und arbeitete dort mehrere Jahre als Lehrerin. Hier in Deutschland absolvierte sie einen Deutschkurs und wollte anschließend als Lehrerin für Arabisch arbeiten, wurde aber immer abgelehnt. Deshalb musste Lamia Al Balwa Jobs annehmen wie Zimmermädchen oder Putzfrau. Bacher Al-Regeb ist Professor für arabische Musik. In Bagdad war er Dozent an der Akademie für Fine Arts. In Deutschland besuchte er einen Deutschkurs absolvierte eine Maßnahme zur beruflichen Qualifizierung. Danach war er in einer Imbissbude beschäftigt. Sein Traum ist, ein Institut für orientalische Musik zu gründen. Joe Agyemang studierte an der High School inGhana Ingenieurwissenschaft und machte sich anschließend als Bauunternehmer selbständig. Seit 2002 lebt er in Deutschland. Seine Erfahrungen und Qualifikationen wurden jedoch hier nicht anerkannt. Deshalb hat er u.a. bei der Post im Lager gearbeitet. Armando Valdez ist von Beruf Psychologe. Er studierte in Havanna und machte dort sein Diplom. 1999 floh Armando Valdez vor dem kubanischen Regime nach Deutschland. Obwohl gerade im Migrationsbereich ein großer Bedarf an muttersprachlichen Psychologen und Psychologinnen besteht, hat die Anerkennung seines Diploms in Deutschland so gut wie keine Chance. Vitomir Mosković absolvierte in Bosnien-Herzegowina ein Sportstudium im Bereich Fußball und erwarb eine UEFA-A Lizenz. Er war Profi-Spieler der 1. jugoslawischen Liga. Auszeichnungen: - FILMBEWERTUNGSSTELLE WIESBADEN Prädikat wertvoll - Ausgezeichnet mit dem Europäischen Sprachensiegel - Die MigraNet Imagekampagne wurde 2013 zudem mit dem Integrationspreis der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet
Ähnliche Artikel
- Tindersticks in München im...
- Caspar David Friedrich feiert...
- John Fogerty ist noch...
- Es war ein wunderschönes...
Kommentare sind deaktiviert